21.2., Kizimkazi
Laut meinem gewissenhaften Fact Checker Peter B. beträgt die Mitgift, die ein vermögender Massai aufbringen muss, immerhin 23 Rinder und 10 Schafe, ich solle Ena weiterhin pfleglich behandeln. Das werde ich mit Sicherheit. Ihre Eltern haben sicher keinen Bedarf und unser Kleingarten ernährt höchstens ein paar Meerschweinchen, was soll ich also mit den Viechern. Apropos Meerschweinchen. Die Tierwelt Afrikas ist erbarmungslos. Ameisen so klein, dass sie gar keine mitfühlende Seele haben können, stürmen nachts mein eh schon stark geschrumpftes Fresspaket und dem nicht genug, fladert ein Rabe meinen letzten Eckerlkäse, den ich mir auf der Terrasse fürs Frühstück hergerichtet habe. Nur ein paar Sekunden gehe ich ins Zimmer, der Vogel muss mich geduldig belauert haben. Take thy form from off my door! Quoth the raven,"Nevermore."
Im Jozani Forest, dem letzten verbliebenen und heute geschützten Waldstück der ansonsten kahlgeschlagenen Insel, hängen ein paar Affen auf Mahagonibäumen ab und viel mehr lässt sich darüber eigentlich nicht sagen. Ein paar hundert Meter vom Haupteingang entfernt schlängelt sich noch ein Steg durch einen sumpfigen Mangrovenwald, auch ganz nett. Ein kleines Buschbaby, zwei Chamäleons, ein paar langnasige Elefantenspitzmäuse und natürlich Schmetterlinge fristen ihr Dasein in zwei mit Netzen verhangenen Verschlägen, die gemeinsam den stolzen Namen Schmetterlingfarm tragen. Denen statten wir auch noch einen Besuch ab und sie sind ebenfalls ganz in der Ordnung, aber der Heuler ist heute nicht dabei.
Bei den Polizeikontrollen wende ich eine neue Taktik an, steige nicht mehr ab und raunze erfolgreich herum, warum ich schon wieder aufgehalten werde. Man winkt mich weiter, ein Bulle lädt uns sogar zu sich daheim ein. Sicher nicht.
Weitere Erkenntnisse des Tages:
Der Job des dauergutgelaunten Resortmanagers ist kein schöner. Abends muss er jeden Tisch abklappern, smalltalken und sogar abgedroschene Lieder mit den Gästen singen, untertags lächelnd Klospülungen reparieren. Hakuna matata.
Im Urlaub wachsen meine Nägel schneller. Das wahrscheinlich deswegen, weil ich sie nicht durch Arbeit abnütze.
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