Freitag, 7. Februar 2025

 7.2., Uroa

Am Wegesrand ein so stark verrostetes Schild, dass nichts mehr darauf entziffert werden kann, und später im Wald ein Wegweiser im Dreck, Visitor Center. Verfallene Nebengebäude und ein zugewachsener Weg zeugen von früherer Betriebsamkeit. Auch auf Sansibar gibt es einige nichtssagende Höhlen und diese hier wurde scheinbar wieder ihrem Schicksal überlassen, aufgegeben und verlassen, nachdem man sie dereinst aufwendig für die Öffentlichkeit erschlossen hatte. Ein Betonweg mit Geländer führt ins stockfinstere Innere. Dem folge ich eine Zeit lang und leuchte ein bisschen mit meinem Handy herum, dann mache ich kehrt. Alles ganz schön spooky. Gerade als ich mich aufs Moped schwinge, materialisiert sich ein Typ mit Bauhelm aus dem Unterholz und hätte gerne 10.000 Schilling von mir, frech. Hätte er im Gegenzug ein Ticket für mich? Nein. Dann nicht, tschau. 

An der Straße freut sich später eine Katze einen Haxen aus über den von mir gespendeten Fischkopf. Abgemagerte Artgenossen habe ich schon mit Zwieback oder Reis gefüttert und niemals wurde etwas verschmäht. Zurück im Resort lässt sich sogar einer der seltenen Stummelaffen blicken. Er turnt und springt affenartig vor uns herum, klettert einen Fahnenmast rauf und runter und ist ganz schön cool dabei, obwohl er nur ein Hirn in Erdnussgröße besitzt. Mit einer Banane ist er nicht zu locken, weil er keinen Zucker verdauen kann, er hält sich lieber an junge Blätter und Blumen. Erwischt er doch einmal etwas Falsches, kuriert es sich mit einem Stück Kohle, genau wie ich.

Und zack, ist es schon Abend. Gestern habe ich einem Einheimischen in einem Anfall von Größenwahn vollmundig erklärt, ich würde ausnahmslos jeden, der es wagt, gegen mich anzutreten, vom Billardtisch fetzen, der Showdown startet ab halb Sieben. Mit Hiasi als Coach und einem italienischen Pärchen, das die Pressefotos schießen wird, finde ich mich im Sportverschlag ein. Reges Interesse, schwitzende Anstrengung. Nach einer Stunde trolle ich mich, von zwei Dahergelaufenen geschlagen und gedemütigt, wieder heim. Morgen werde ich abreisen, hier kann ich mich nicht mehr blicken lassen.


Keine Kommentare: