18.2., Jambiani
Nur über die asphaltierten Hauptverbindungsstraßen fahren wir nach Süden, damit der Prinzessinnenpopsch nicht zu sehr leiden muss. Dann begeben wir uns auf die leidige Quartiersuche, weil die ursprünglich im Netz auserkorene Hütte keinen Zugang zum Strand hat. Anstrengendes Unterfangen mit dem ganzen Gepäck und den Helmen in der Mittagshitze. Keine Spur auch von Nebensaison, die Unterkünfte sind durchgehend gut gebucht. Ein gemütlicher Substandardbungalow wird´s schließlich in einer kleinen, etwas heruntergekommenen Anlage. Die vorherigen Gäste seien kurzfristig ausgezogen, erzählt einer der zuständigen Insulaner, wegen eines Tieres, das in der Nacht krk krk macht und Holzmehl von der Decke rieseln lässt. Die Zähne und die Augen des Mannes weisen in alle möglichen Richtungen und es ist recht humorig , als er das Viech bei seiner Tätigkeit nachahmt. Das Häufchen Holzmehl am Boden stört uns nicht weiter, aber die Dusche funktioniert nicht. Wie bei einem Tresor muss man auf gut Glück diverse Rädchen nach links und rechts drehen, mal schnell, mal langsam, dazu muss man auf verräterisches Gurgeln in den Leitungen lauschen und sich aufbauenden Druck erkennen. Die Arschbrause neben dem Klo, ein kleiner Duschkopf an einem kurzen Schlauch, hätte guten, zuverlässigen Druck, wird aber von Ena aus ästhetisch-hygienischen Gründen abgelehnt, obwohl sie klein genug dafür wäre.
Der Rest des Tages verläuft unspektakulär mit Holzschnitzereien kaufen, Bier-Cola trinken, das Tauchequipment für den morgigen Tag zusammenstellen und ähnlichem. Mit lokalen Spezialitäten brauche ich der Süßen gar nicht kommen, Pizza Margherita muss auf den Tisch. Nachts versperrt uns dann die Flut den Weg heim, da nützt es auch nichts mehr, Enas Handtasche mit all unseren Habseligkeiten am Kopf zu tragen. Barfuß müssen wir über das ärmliche, aber recht saubere Dorf und den gerade bespielten Fußballplatz ausweichen. Dem Spielfluss tut das keinen Abbruch. In Gegenrichtung queren gerade seelenruhig ein paar Kühe. Die nackte Glühbirne in unserer Hütte gewährt uns später Einblick in die extremen Schwankungen im Stromnetz. Das Spektrum reicht von Zündholz bis Supernova.
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