Mittwoch, 2. Dezember 2015



28.11., Trinidad 

Achtung, die Chronologie der Ereignisse wurde wegen technischer Unzulaenglichkeiten unterbrochen, siehe Datum

Die Piste führt landeinwärts in hügeliges Terrain. Obwohl ich bergab ohne Rücksicht auf Verluste beschleunige, dass ich schon Angst haben muss, Strache könne jede Sekunde unter mir explodieren, haut es ihm bergauf das Beuschl raus und wir gurken mit einem heißen Zwanziger in der Landschaft herum. Die ist ganz famos. Ich durchquere die Sierra del Escambray, eine weitläufige Steppenlandschaft. Den Viechern geht es hier ausgezeichnet. Egal ob Pferde, Kühe oder Ziegen, sie haben alle riesige Weideflächen zur Verfügung. Über mir viele der großen Vögel mit dem roten Schädel. Scheinbar Geier, auf alle Fälle Aasfresser. In Trinidad beziehe ich ein Extrazimmer auf dem Flachdach eines einfachen Hauses, dann schaue ich mir den als schönsten Strand der Südküste gehypten Playa Ancon auf einer kleinen Halbinsel weiter südlich an. Es gibt sogar noch öffentliche Abschnitte, obwohl sich schon viele Hotels und Resorts ihr privates Stückchen abgezwickt haben. So um die hundert Meter vor der Küste rostet ein auf Grund gelaufenes Schiff in Schräglage vor sich hin. Wieder zurück in der Stadt steuere ich den Plaza Mayor, den Hauptplatz an und finde mich wieder auf gänzlich unbefahrbaren, mittelalterlichen Straßen, die aus groben, in den Grund geschlagenen Steinen bestehen. In ihrer Mitte laufen sie zusammen, da rinnt das Wasser ab. Im Jahre 1514 wurde dieses Städtchen schon von Diego Velazquez gegründet und seitdem wurde der Straßenbelag sicher nicht mehr erneuert. Strache kann ich hier vergessen. Im Schritttempo bringe ich ihn in den Stall, während ich mir die lockeren Plomben mit der Zunge wieder in die Zähne drücke und erforsche Trinidad zu Fuß. Zucker hat die Leute Anfang des achtzehnten Jahrhunderts so reich gemacht, dass sie sich hier prachtvolle, mit Fresken geschmückte Villen und ein paar üppige Kirchen hergestellt haben, ein guter Teil davon steht noch. Busladungen voller Touristen, alle paar Meter ein Jinetero, ein linker Agent mit dem üblichen Angebot. Zigarren, Tabak, Frauen. Schön ist es hier. Abseits der Hauptrouten sitzen die Leute vor ihren Häusern und die Kinder lassen Drachen steigen, später lesen die Frauen den Reis für das Abendessen während sich ihre Männer im zur Straße hin offenen Wohnzimmer die Muppetshow anschauen.

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