28.11.,
Trinidad
Achtung, die Chronologie der Ereignisse wurde wegen technischer Unzulaenglichkeiten unterbrochen, siehe Datum
Die
Piste führt landeinwärts in hügeliges Terrain. Obwohl ich bergab ohne Rücksicht
auf Verluste beschleunige, dass ich schon Angst haben muss, Strache könne jede
Sekunde unter mir explodieren, haut es ihm bergauf das Beuschl raus und wir
gurken mit einem heißen Zwanziger in der Landschaft herum. Die ist ganz famos.
Ich durchquere die Sierra del Escambray, eine weitläufige Steppenlandschaft.
Den Viechern geht es hier ausgezeichnet. Egal ob Pferde, Kühe oder Ziegen, sie
haben alle riesige Weideflächen zur Verfügung. Über mir viele der großen Vögel
mit dem roten Schädel. Scheinbar Geier, auf alle Fälle Aasfresser. In Trinidad
beziehe ich ein Extrazimmer auf dem Flachdach eines einfachen Hauses, dann
schaue ich mir den als schönsten Strand der Südküste gehypten Playa Ancon auf
einer kleinen Halbinsel weiter südlich an. Es gibt sogar noch öffentliche
Abschnitte, obwohl sich schon viele Hotels und Resorts ihr privates Stückchen
abgezwickt haben. So um die hundert Meter vor der Küste rostet ein auf Grund
gelaufenes Schiff in Schräglage vor sich hin. Wieder zurück in der Stadt
steuere ich den Plaza Mayor, den Hauptplatz an und finde mich wieder auf gänzlich
unbefahrbaren, mittelalterlichen Straßen, die aus groben, in den Grund
geschlagenen Steinen bestehen. In ihrer Mitte laufen sie zusammen, da rinnt das
Wasser ab. Im Jahre 1514 wurde dieses Städtchen schon von Diego Velazquez gegründet
und seitdem wurde der Straßenbelag sicher nicht mehr erneuert. Strache kann ich
hier vergessen. Im Schritttempo bringe ich ihn in den Stall, während ich mir
die lockeren Plomben mit der Zunge wieder in die Zähne drücke und erforsche
Trinidad zu Fuß. Zucker hat die Leute Anfang des achtzehnten Jahrhunderts so
reich gemacht, dass sie sich hier prachtvolle, mit Fresken geschmückte Villen
und ein paar üppige Kirchen hergestellt haben, ein guter Teil davon steht noch.
Busladungen voller Touristen, alle paar Meter ein Jinetero, ein linker Agent
mit dem üblichen Angebot. Zigarren, Tabak, Frauen. Schön ist es hier. Abseits
der Hauptrouten sitzen die Leute vor ihren Häusern und die Kinder lassen
Drachen steigen, später lesen die Frauen den Reis für das Abendessen während
sich ihre Männer im zur Straße hin offenen Wohnzimmer die Muppetshow anschauen.
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