1.1., Pulau
Moyo
Ein
unerwartetes Frühstück mit kaltem, sehr süßem Milchkaffee, einem kalten
Spiegelei und ein paar Instantnudeln dazu. Bei Jeff schlürfen wir noch indonesischen
Kaffee ohne Zucker, der auch nicht ganz koscher schmeckt, weil er mit Ingwer
und anderen eigenartigen Streckmitteln versetzt ist. Der ursprüngliche Plan,
mit Mopeds zum acht Kilometer entfernten Wasserfall zu cruisen, wird nix. Gestern
noch mit einem Insulaner alles ausgemacht und heute sagt er, dass das einzige Gefährt,
das er besitzt, kaputt ist und dass, wenn überhaupt, nur einer damit fahren
kann. Am besten nimmt man das wertfrei so hin. Es bringt auch gar nichts,
weiter darüber nachzudenken. Also zu Fuß durch den Wald und ohne Guide, weil
Fredy gerade nicht aufzutreiben ist, obwohl uns Jeff erzählt hat, dass erst
unlängst am Weg zum Wasserfall zwei Touristen aus Lombok von Typen mit Macheten
ausgeräumt wurden. Wir verteilen unsere Habseligkeiten sicherheitshalber strategisch,
aber die einzig erwähnenswerten Passanten sind erfreulicherweise nur ein paar Affen,
ein Wildschwein und eine Stabheuschrecke. Der Wasserfall ist wunderschön. Durch
die Bäume hindurch dringen ein paar Sonnenstrahlen, die das Wasser in den
stufenartig abfallenden Pools zum Glitzern bringen. Wir
nehmen ein erfrischendes Bad, nachdem wir in schwüler Hitze den Berg hierher
hoch komplett durchgeschwitzt sind, außer uns ist niemand hier. Der ebenfalls
geplante Ausflug zur Fledermaushöhle wird ersatzlos gestrichen, das hier genügt
für einen Tag. Ich spanne mir noch die Hängematte am Strand auf und gehe
schnorcheln, Ena und Edina gehen auf einen Snack zum Dorf-Warung. Wir schlafen
hier sogar zwei Nächte, unglaublich. Aber auch nicht mehr. Komodo und Flores müssen
in den nächsten neun Tagen auch noch unterkommen, bevor Ena und Edina wieder
die Heimreise antreten müssen und bei Schlechtwetter kann man hier auch schon
mal eine Woche festhängen, weil das einzige Boot des Tages nicht auslaufen kann.
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