Samstag, 28. Januar 2017



27.1., Lamalera, Lewoleba, Wairiang
Tatsächlich. Gerade als ich mit dem Packen fertig bin, klopft die Alte schon an die Tür, der Bus wäre am Weg. Noch vor vier setzt sich das Gefährt mit mir in Bewegung, diesmal ein umgebauter Lastwagen mit Sitzbänken auf der Ladefläche. Wenige Fahrgäste. Nach kurzer Zeit beginnt es zu regnen und hinten wird´s nass. Durch Schlamm und tropfenden Dschungel holpern wir zurück in die Stadt, wo man mich formlos an einen Mopedtaxler übergibt. Der scheibt mich zum anderen Terminal. Kaum habe ich dort zweimal an meinem Kaffee genippt, kommt schon der Bus nach Wairiang. Nicht weiter tragisch, das Gesöff war eh mit zu viel Ingwer versetzt. Eine Holzverladeaktion auf das Busdach im größeren Stil bei einem kleinen Sägewerk, dann verlassen wir bei strömendem Regen die Stadt. Eine Stunde würde die Fahrt dauern, hat der Typ vom Hafenbüro vor ein paar Tagen gemeint und ich wusste schon damals, dass das totaler Blödsinn ist, mit fünf Stunden für sechzig Kilometer hätte ich aber auch nicht gerechnet. Das wäre knapp geworden mit dem letzten Boot auf die Nachbarinsel, wäre der Fährbetrieb nicht aufgrund der hohen Wellen ohnehin eingestellt worden. Das übersetzt mir endlich ein Mädchen im Bus, nach minutenlangen Versuchen einer Verständigung zwischen mir und den restlichen Fahrgästen. Ich solle mir hier ein Quartier suchen und auf morgen hoffen. Es bleibt mir auch nichts anderes übrig. Es gibt gar keine andere Möglichkeit, diese Insel zu verlassen. Ich wünschte, ich könnte ein paar Brocken BahasaIndonesia. Das Reisen wird immer schwieriger. Die einzige Unterkunft Wairiangs hat überraschend saubere und moderne Zimmer. Im Warungstehen zwei Speisen am Menü. Bakso, ekelhafte Bällchen mit tierischen Nebenprodukten, und gebratene Nudeln mit Ei, genau das Richtige nach tagelanger Reisdiät. Eine doppelte Portion jetzt und ein paar Stunden später noch eine doppelte Portion. Ich suche und finde den Hafen, einen kleinen Holzsteg mit nicht viel mehr. Ein Spaziergang durch das Dorf. Viele Hände schütteln, viele strahlende Gesichter.

Keine Kommentare: