9.1., Labuan
Bajo
Mich hat´s
voll erwischt, ich bin gezeichnet. Während der Nacht und bis Mittag verbrauche
ich drei Tuben an antiallergischer Salbe, eine davon schon aus dem Fundus von
Edina, zusätzlich ploppe ich ein paar Antihistamintabletten ein. Damit sind
meine Vorräte erschöpft. Trotzdem erfordert es reichlich Willenskraft, mir nicht im Blutrausch die Haut vom Leib zu
kratzen. Die Hitze draußen und das Shirt am Körper verschlimmern die Zustände,
also bleib ich am klimatisierten Zimmer, während die Damen noch rasch ihre abschließenden
Einkäufe tätigen. Ich werde noch ein paar Tage hier bleiben und muss mein
Gepäck nur in ein kleineres, billigeres Zimmer transferieren. Ena nimmt mir
alle meine Wintersachen, die ich seit Ladakh mit mir herumschleppe, mit nach
Wien und mehr als zehn Kilo bleiben für die restlichen Wochen sicher nicht
übrig. Am Weg zum Flughafen hüpfe ich erwartungsvoll in eine Apotheke, um mir in
meiner Not mit örtlicher Medizin zu behelfen. Das Mädchen hinter dem Ladentisch
und drei Kundinnen kichern nur vertrottelt vor sich hin, während ich versuche,
mich zu erklären. Als ich meine verunstaltete Wampe entblöße und zur
Betrachtung auf den Tisch lege, gibt sie mir mit verzogenem Gesicht eine Tube Kortisonsalbe.
Eine der beschriebenen möglichen Nebenwirkungen ist die Erlangung eines
Mondgesichtes, soll sein. Meinetwegen können mir Fühler wachsen, Hauptsache,
das Jucken hört auf. Im Keller des Flughafengebäudes essen wir noch Pommes mit
Spiegelei, dann bin ich wieder allein. Komisches Gefühl. Ich schalte von Super Pursuit Mode auf Überwachung und
ziehe mich zurück aufs Zimmer. Die Schmiere zeigt keinerlei erkennbare Wirkung.
Ich lenke mich mit den letzten Weihnachtskeksbröseln und einem Sackerl Maroni ab
und verhalte mich ruhig.
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