7.1., Labuan
Bajo
Ein unterirdischer
Tag, allerdings im positiven Sinn. Über ärgste Buschpfade muss sich der Taxler
quälen, um uns zu unserem heutigen Ausflugsziel, einer gefluteten Höhle ein
paar Kilometer nördlich der Stadt, zu bringen. Keiner im Verschlag am Eck, wo
die Fahrer auf Kundschaft warten, wollte so recht, obwohl uns die Entlohnung dafür
fürstlich erschien und jetzt wissen wir auch, warum. Unbefestigter Untergrund,
vom Regen tief ausgewaschene Rillen und Senken, dass die Ölwanne auf den
Felsbrocken schleift. Gatsch, Geröll. Sollte es während unseres Aufenthalts zu
regnen beginnen, kann sich der Fahrer dort im beschaulichen Dorf am Meer gleich
einen Meldezettel ausstellen lassen. Ein Bot
Kepten fährt noch ein halbes Stündchen mit uns im seichten Wasser die Küste
entlang. Fünf Minuten Waldmarsch, schon sind wir da. Über eine recht schmale
Öffnung klettern wir an einem Seil den rutschigen Hang hinunter zum gefluteten
Teil der Tropfsteinhöhle und tauchen ein in das klare, sehr salzige Wasser. Der
Grund liegt vier, fünf Meter unter uns und die Decke läuft recht spitz über uns
nach oben zusammen. Schwimmen bräuchte man eigentlich nicht, der Auftrieb ist
erstaunlich. Natürlich sind wir alleine hier, der Regenzeit sei Dank. Die
Heimfahrt verzögert sich dann, weil sich der Fahrer ohne jemandem Bescheid gegeben
zu haben eine Kurve weiter zum Schlafen eingeparkt hat, Ena rennt nicht nur
wegen der tropischen Temperaturen heiß. Daheim runter mit dem Salz und gleich
weiter zur Mirror Cave. In ihr sollen
in den Wänden eingeschlossene, natürlich entstandene Glassteinchen bei
bestimmtem Sonneneinfall das Licht reflektieren, Welt der Wunder. Heute ist´s
zwar bedeckt und die richtige Zeit für den erbaulichsten Besuch des Faszinosums
ist wie gewohnt nicht herauszufinden, aber für einen kurzen Abstecher sind wir
dabei. Hundert Meter vor der Höhle drückt man uns zwei Taschenlampen in die
Hand und schickt uns weiter. Einen Guide kann man, muss man aber nicht buchen.
Über recht luftige, weil oben noch offene, von hohen Steilwänden umschlossene
Säle und Gänge gelangen wir zu einem natürlichen, schmalen Schacht, vor dem ein
paar Helme herumliegen. Also auf damit und tief gebückt hinein in die Finsternis.
Eng, niedrig, unheimlich, absolut still und heiß, heiß, heiß. Ein verwinkelter
Gang, ein kleiner runder Raum mit niedriger, fast waagrechter Decke, zwei
kakerlakenartige Kreaturen im Scheinwerferkegel. Allerdings vieeel größer als
die gemeine Küchenschabe, mit spinnenartigen Beinen und langen Fühlern und
springen können sie auch. Vielleicht zehn Fledermäuse hängen oben und kreischen
und wir machen schaurige Fotos von uns, während wir uns steil von unten mit den
Lampen ausleuchten. Irgendwann geht’s nicht mehr weiter und völlig verschwitzt
arbeiten wir uns wieder zum Ausgang durch. Am Weg zurück nach Labuan Bajo
kaufen wir uns am Markt Avocados, Tomaten, Gurken und eine herrlich süße Ananas,
die wir umgehend auf dem Balkon verspeisen. Der Rest wird Teil unseres morgigen
Proviants für den ganztägigen Schnorchelausflug sein. Heute wählen wir aus der
Vitrine eines Warungs, dem traditionellen
Wirtshaus Indonesiens, gelben Reis, Kassavablätter, Getreideplatten, scharfes
Sambal und noch so einiges mehr zum Dinner und alles schmeckt richtig gut.
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