Samstag, 7. Januar 2017



7.1., Labuan Bajo
Ein unterirdischer Tag, allerdings im positiven Sinn. Über ärgste Buschpfade muss sich der Taxler quälen, um uns zu unserem heutigen Ausflugsziel, einer gefluteten Höhle ein paar Kilometer nördlich der Stadt, zu bringen. Keiner im Verschlag am Eck, wo die Fahrer auf Kundschaft warten, wollte so recht, obwohl uns die Entlohnung dafür fürstlich erschien und jetzt wissen wir auch, warum. Unbefestigter Untergrund, vom Regen tief ausgewaschene Rillen und Senken, dass die Ölwanne auf den Felsbrocken schleift. Gatsch, Geröll. Sollte es während unseres Aufenthalts zu regnen beginnen, kann sich der Fahrer dort im beschaulichen Dorf am Meer gleich einen Meldezettel ausstellen lassen. Ein Bot Kepten fährt noch ein halbes Stündchen mit uns im seichten Wasser die Küste entlang. Fünf Minuten Waldmarsch, schon sind wir da. Über eine recht schmale Öffnung klettern wir an einem Seil den rutschigen Hang hinunter zum gefluteten Teil der Tropfsteinhöhle und tauchen ein in das klare, sehr salzige Wasser. Der Grund liegt vier, fünf Meter unter uns und die Decke läuft recht spitz über uns nach oben zusammen. Schwimmen bräuchte man eigentlich nicht, der Auftrieb ist erstaunlich. Natürlich sind wir alleine hier, der Regenzeit sei Dank. Die Heimfahrt verzögert sich dann, weil sich der Fahrer ohne jemandem Bescheid gegeben zu haben eine Kurve weiter zum Schlafen eingeparkt hat, Ena rennt nicht nur wegen der tropischen Temperaturen heiß. Daheim runter mit dem Salz und gleich weiter zur Mirror Cave. In ihr sollen in den Wänden eingeschlossene, natürlich entstandene Glassteinchen bei bestimmtem Sonneneinfall das Licht reflektieren, Welt der Wunder. Heute ist´s zwar bedeckt und die richtige Zeit für den erbaulichsten Besuch des Faszinosums ist wie gewohnt nicht herauszufinden, aber für einen kurzen Abstecher sind wir dabei. Hundert Meter vor der Höhle drückt man uns zwei Taschenlampen in die Hand und schickt uns weiter. Einen Guide kann man, muss man aber nicht buchen. Über recht luftige, weil oben noch offene, von hohen Steilwänden umschlossene Säle und Gänge gelangen wir zu einem natürlichen, schmalen Schacht, vor dem ein paar Helme herumliegen. Also auf damit und tief gebückt hinein in die Finsternis. Eng, niedrig, unheimlich, absolut still und heiß, heiß, heiß. Ein verwinkelter Gang, ein kleiner runder Raum mit niedriger, fast waagrechter Decke, zwei kakerlakenartige Kreaturen im Scheinwerferkegel. Allerdings vieeel größer als die gemeine Küchenschabe, mit spinnenartigen Beinen und langen Fühlern und springen können sie auch. Vielleicht zehn Fledermäuse hängen oben und kreischen und wir machen schaurige Fotos von uns, während wir uns steil von unten mit den Lampen ausleuchten. Irgendwann geht’s nicht mehr weiter und völlig verschwitzt arbeiten wir uns wieder zum Ausgang durch. Am Weg zurück nach Labuan Bajo kaufen wir uns am Markt Avocados, Tomaten, Gurken und eine herrlich süße Ananas, die wir umgehend auf dem Balkon verspeisen. Der Rest wird Teil unseres morgigen Proviants für den ganztägigen Schnorchelausflug sein. Heute wählen wir aus der Vitrine eines Warungs, dem traditionellen Wirtshaus Indonesiens, gelben Reis, Kassavablätter, Getreideplatten, scharfes Sambal und noch so einiges mehr zum Dinner und alles schmeckt richtig gut.

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