26.1.,
Lamalera
Hoffnungsvoll
setze ich mich am Strand auf ein Mäuerchen und warte, ob die Flotte oder
zumindest eines der Boote heute ausläuft. Dem ist nicht so, nach zwei Stunden
hau ich mich wieder unter meinen Unterstand und lese. Sollte sich bei den
Fischern etwas tun, bin ich in fünf Minuten unten und das wird reichen. Schon
wieder ein kleiner Fisch, Reis und irgendwelche gedünsteten Blätter zu Mittag,
die gleiche eintönige Kost seit meiner Ankunft. Eine kleine Banane gibt´s noch
dazu. Das Dorf befindet sich im Dämmerzustand. Ein paar Männer flicken Netze,
einer stutzt mit einer Machete einen Baum. Der Rest hat sich einen schattigen
Platz gesucht und döst. Stille, nicht einmal Musik spielt´s. Kurz gehe ich
schnorcheln, dann schwinge ich mich auf das Dorfleben ein und gehe auf Standby.
Gegen Abend sitzt ein Grüppchen Frauen im dunklen Vorzimmer des Hauses, als ich
vom Zimmer nach unten gehe. Ein mit Kerzen erleuchtetes Bild einer Heiligen wird
angebetet, das die Frauen dann in einer kleinen Prozession im strömenden Regen
nach unten zur Kapelle tragen. Anstelle des Walzahnes kaufe ich dem Fischer
Stefanos einen viel kleineren Delfinzahn ab, der wird als Souvenir reichen.
Morgen werde ich kurz nach Drei aufstehen. Laut dem Hausherren Abel fährt der
erste Bus zurück nach Lewoleba gegen Vier.
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