24.1., von Panama City nach Medellin
Es ist noch finster, als wir uns zum Flughafen aufmachen. Nur Handgepäck reicht locker für uns, aber ganz ohne Verluste komme ich nicht durch die Kontrolle.
Nichts finden diese Stümper, weder meine viel zu großen Flascherl mit Sonnencreme und Moskitoschutz, noch mein Wasser, ganz zu schweigen vom Feuerzeug und dem Messer. Aber meine im Fluss erbeutete Nummerntafel aus Costa Rica fällt ihnen dann doch beim Durchleuchten auf, ist ja auch nicht so klein. Selbstredend eine potentielle Waffe, die ich zurücklassen muß, was für ein Schwachsinn.
Der Flug über das grüne kolumbianische Hochland mit seinen Kaffee- und höchstwahrscheinlich
auch Kokaplantagen entschädigt wenigstens. Medellin selbst erstreckt sich langgezogen und dicht gedrängt inmitten eines Tales, umzingelt von steilen Berghängen, auf denen sich die Slums der Stadt ausbreiten. Der militärische Teil des Flughafens gleicht einer Festung mit Fliegerabwehrraketen und allem drum und dran, ein harter Schnitt anbetracht der Tatsache, daß Costa Rica schon seit vielen Jahren völlig ohne Armee auskommt.
Manche Städte erzeugen schon durch ihre Namen Bilder im Kopf, zumindest bei mir. Saigon, Kathmandu, Marrakesch oder eben Medellin. Noch nie konnten die erwarteten Klischees mit der Realität mithalten, aber so daneben wie hier bin ich noch selten gelegen. Vier Millionen Einwohner, laut, eine Verkehrshölle. Bäume und Hecken akkurat gestutzt, die Parkanlagen gepflegt, fast kein Müll auf den Straßen.
Mit einem Minibus fahren wir hinab in die zentrale Senke, dort steigen wir in die U-Bahn.
Neben der Hochtrasse verläuft ein zehn oder fünfzehn Meter breiter, offener Kanal mit schwarzem, stinkendem Wasser. An seiner schrägen, betonierten Böschung hausen Obdachlose in ärgsten Verschlägen. Verkäufer von frischem, schon aufgeschnittenen Obst, Sänger und Bettler vor der Station. Obwohl Medellin auf fünfzehnhundert Höhenmetern liegt, isses noch immer ganz schön heiss. Wir wohnen im Stadtteil El Poblado, einfacher zu merken über die Eselsbrücke: Der mit dem dicken Hintern. Den Weg zu unserem Quartier zeigt uns ein äußerst hilfsbereiter Typ aus Florida, der daheim als Lehrer gekündigt wurde und der sich jetzt für Kost und Logis in einer Jugendherberge verdingt. Den besuchen wir später, trinken Bier aus 0,75l-Flaschen und decken uns mit Tipps für die nächsten Tage ein.
Später beobachten Ena und ich bei Tequila mit Erdbeeren die Leute. An den Kreuzungen performen Tänzer, die sich halb die Schultern ausrenken, oder Typen posieren in schäbigen Superheldenkostümen. Einer mit Umhang, Plastikschwert und kleinem Megaphon stoppt waghalsig den Verkehr, um gegen eine Spende die sichere Passage für Fußgänger zu ermöglichen. Menschen mit Tafeln, sie kämen aus Venezuela und hätten nichts. Alkis, Straßenkinder und Giftler sowieso. Viele Verzweifelte und noch mehr Bullen, die sie daran hindern, sich an wohlhabenen Touristen wie uns schadlos zu halten.
Es ist noch finster, als wir uns zum Flughafen aufmachen. Nur Handgepäck reicht locker für uns, aber ganz ohne Verluste komme ich nicht durch die Kontrolle.
Nichts finden diese Stümper, weder meine viel zu großen Flascherl mit Sonnencreme und Moskitoschutz, noch mein Wasser, ganz zu schweigen vom Feuerzeug und dem Messer. Aber meine im Fluss erbeutete Nummerntafel aus Costa Rica fällt ihnen dann doch beim Durchleuchten auf, ist ja auch nicht so klein. Selbstredend eine potentielle Waffe, die ich zurücklassen muß, was für ein Schwachsinn.
Der Flug über das grüne kolumbianische Hochland mit seinen Kaffee- und höchstwahrscheinlich
auch Kokaplantagen entschädigt wenigstens. Medellin selbst erstreckt sich langgezogen und dicht gedrängt inmitten eines Tales, umzingelt von steilen Berghängen, auf denen sich die Slums der Stadt ausbreiten. Der militärische Teil des Flughafens gleicht einer Festung mit Fliegerabwehrraketen und allem drum und dran, ein harter Schnitt anbetracht der Tatsache, daß Costa Rica schon seit vielen Jahren völlig ohne Armee auskommt.
Manche Städte erzeugen schon durch ihre Namen Bilder im Kopf, zumindest bei mir. Saigon, Kathmandu, Marrakesch oder eben Medellin. Noch nie konnten die erwarteten Klischees mit der Realität mithalten, aber so daneben wie hier bin ich noch selten gelegen. Vier Millionen Einwohner, laut, eine Verkehrshölle. Bäume und Hecken akkurat gestutzt, die Parkanlagen gepflegt, fast kein Müll auf den Straßen.
Mit einem Minibus fahren wir hinab in die zentrale Senke, dort steigen wir in die U-Bahn.
Neben der Hochtrasse verläuft ein zehn oder fünfzehn Meter breiter, offener Kanal mit schwarzem, stinkendem Wasser. An seiner schrägen, betonierten Böschung hausen Obdachlose in ärgsten Verschlägen. Verkäufer von frischem, schon aufgeschnittenen Obst, Sänger und Bettler vor der Station. Obwohl Medellin auf fünfzehnhundert Höhenmetern liegt, isses noch immer ganz schön heiss. Wir wohnen im Stadtteil El Poblado, einfacher zu merken über die Eselsbrücke: Der mit dem dicken Hintern. Den Weg zu unserem Quartier zeigt uns ein äußerst hilfsbereiter Typ aus Florida, der daheim als Lehrer gekündigt wurde und der sich jetzt für Kost und Logis in einer Jugendherberge verdingt. Den besuchen wir später, trinken Bier aus 0,75l-Flaschen und decken uns mit Tipps für die nächsten Tage ein.
Später beobachten Ena und ich bei Tequila mit Erdbeeren die Leute. An den Kreuzungen performen Tänzer, die sich halb die Schultern ausrenken, oder Typen posieren in schäbigen Superheldenkostümen. Einer mit Umhang, Plastikschwert und kleinem Megaphon stoppt waghalsig den Verkehr, um gegen eine Spende die sichere Passage für Fußgänger zu ermöglichen. Menschen mit Tafeln, sie kämen aus Venezuela und hätten nichts. Alkis, Straßenkinder und Giftler sowieso. Viele Verzweifelte und noch mehr Bullen, die sie daran hindern, sich an wohlhabenen Touristen wie uns schadlos zu halten.
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