Montag, 7. Januar 2019

6.1., von Puerto Viejo nach Monte Verde

Kleine schlaue Gelsen im Zimmer, eine Nacht ohne Erholungswert. Da hätten wir tatsächlich gleich den ersten Bus um 4.15 nehmen können, dann wäre sich der Zweite von San Jose´ nach La Fortuna auch noch ausgegangen. So freuen wir uns erst einmal nichts ahnend von unserer bevorstehenden Strandung über Sitzplätze für die nächsten vier Stunden am Weg in die Hauptstadt, keine Selbstverständlichkeit in Costa Rica. Nicht wirklich spektakulär, die Fahrt. Auf einer Rollbahn neben dem Meer kratzt sich nur ein Hund den Hintern und außer endlosen Bananenplantagen gibt´s nix zu sehen. Sogar ein Fluss heißt Rio Banana, man kann´s auch übertreiben. Ein Sattelschlepper hat seine offene Ladefläche voll mit Ananas, scheinbar ein Agrarrebell. In San Jose dämmert es uns dann. Entweder den restlichen Tag und die Nacht in der nicht wirklich prickelnden Stadt verbringen, oder die Enddestination ändern. Es wird Monte Verde, da soll´s auch ganz schön sein.
Weil es sich schon öfter erprobt hat, hängen wir uns an ein dem Spanischen mächtiges australisches Pärchen an, wechseln noch den Busbahnhof und überdauern die zwei Stunden Stehzeit in einer Taco-Bude.  Mein Burrito ist neben Bohnen, Zwiebeln, Guacamole und Reis noch mit überreifen, karamellisierten Kochbananen gefüllt, sehr raffiniert.
Die Zufahrtsstraße zur Quäkersiedlung Monte Verde ist abenteuerlich. Auf Wunsch der Gemeinde wurde sie nicht asphaltiert, um den Zustrom an Gästen überschaubar zu halten, Der Bus schleicht hoch, die Temperatur fällt von dreißig auf zwanzig Grad. Lichtet sich für kurze Zeit der
aufgewirbelte Staub, wird die epische Sicht frei auf eine schon in Abendrot gehüllte Berglandschaft mit Feldern, Palmen und vereinzelten Gehöften. In der Ferne glänzt der Pazifik.
Im Hostel Tranquilo hat ein besoffener, aber scheinbar humorbegabter Schweizer noch ein Zimmer für uns. Die Bude liegt direkt an der Hauptstraße und von Ruhe kann keinesfalls die Rede sein. Wurscht. Es ist durch den starken Wind echt kalt hier oben, da leistet die heiße Dusche, bei der das Wasser mittels eines elektrischen Duschkopfes durchlauferhitzt wird, gute Überzeugungsarbeit. Ein Rundgang durchs Kaff- Touristenalarmstufe Rot. Ena isst Gallo Pinto, die Leibspeise des Ticos, wie sich der Costa Ricaner selbst nennt.
Der gefleckte Hahn erschöpft sich in Reis mit kleinen schwarzen Bohnen, ein paar Gewürze noch.  Die Bohnen färben auf den Reis ab und machen ihn fleckig, daher der Name.

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