7.1., Monte Verde
Ok, Chickos, sagt die kleine Tochter des Busfahrers zu uns, während wir zum berühmten Nebelwald Monte Verdes hochfahren, bis 16.00 hätten wir Zeit für unsere Wanderung, bevor sie uns wieder abholen kommen würden. So ein Nebelwald ist mit einem stinknormalen Urwald gar nicht zu vergleichen. Dadurch, daß der Wald ständig in Nebel und tiefhängende Wolken gehüllt ist, sind die Bäume flächendeckend mit Moos und Flechten bewachsen und in ihrer eigentlichen Form fast
nicht mehr zu erkennen. Windschief und knorrig hängen sie herum, es tropft und gluckst allerorts und die Luftfeuchtigkeit liegt bei knapp hundert Prozent.
Etwas Unwirkliches, Verwunschenes hat so ein Cloud Forest, wo sogar auf dem Moos noch Moos wächst. Die ersten paar hundert Meter aller begehbaren Wanderwege sind noch japanersicher mit Kies oder Betonplatten gestaltet, ab dann regiert der Gatsch. Exotische Fauna ist allerdings Mangelware. Ein paar braune Vögel sind in etwa so spannend wie die Spatzen im Außenbereich eines Mäc Donalds, wenn ich großherzig ein paar Fritten ausgebe. Keine taufeuchten Leoparden oder
wenigstens Nasenbären lassen sich blicken, dieser Wald ist eher für Ornithologen oder herzlose Vogelhändler interessant. Doch selbst hier merken die wenigen Bewohner des Waldes meine indianische Verbundenheit mit ihnen und dem Kosmos überhaupt. Ein Kolibri brummt durch seine gewaltige Motorumdrehungsflatterzahl zuerst unbeteiligt herum und bleibt dann keinen halben Meter vor mir für ein Weilchen auf Augenhöhe in der Luft stehen. Was will das Viech? Telepathische
Zwiesprache vielleicht oder möchte mir der Vogel einen weisen Rat fürs Leben mitgeben? Es wird wohl eher meine weiße Sonnenbrille sein, die er für eine Orchideenblüte hält. Immer weiter kämpfen wir uns durch den Dreck, werden dazwischen mit schönem Ausblick auf den Bilderbuchvulkan El Arenal belohnt, während uns langsam Schwimmhäute und Froschzungen auf den mittlerweile mit Flechten übersäten Körpern wachsen.
Giftgrün schimmernde Käfer, ein paar Tausendfüßler, die es auch in diesem schwierigen Terrain schaffen, nicht über ihre eigenen Füße zu stolpern. Tierischer Höhepunkt eine vielleicht vier oder fünf Zentimeter große Gottesanbeterin, perfekt getarnt als ein Büschel Flechte, erspäht wieder von der anmutig durch den Wald pirschenden, unbefleckten Gefährtin. Dreck perlt an ihr ab wie an einem modernen Klo mit Antihaftbeschichtung.
Drei Schweizer im Geländewagen nehmen uns mit retour ins Dorf, das ist standesgemäßer als mit den Öffis.
Ok, Chickos, sagt die kleine Tochter des Busfahrers zu uns, während wir zum berühmten Nebelwald Monte Verdes hochfahren, bis 16.00 hätten wir Zeit für unsere Wanderung, bevor sie uns wieder abholen kommen würden. So ein Nebelwald ist mit einem stinknormalen Urwald gar nicht zu vergleichen. Dadurch, daß der Wald ständig in Nebel und tiefhängende Wolken gehüllt ist, sind die Bäume flächendeckend mit Moos und Flechten bewachsen und in ihrer eigentlichen Form fast
nicht mehr zu erkennen. Windschief und knorrig hängen sie herum, es tropft und gluckst allerorts und die Luftfeuchtigkeit liegt bei knapp hundert Prozent.
Etwas Unwirkliches, Verwunschenes hat so ein Cloud Forest, wo sogar auf dem Moos noch Moos wächst. Die ersten paar hundert Meter aller begehbaren Wanderwege sind noch japanersicher mit Kies oder Betonplatten gestaltet, ab dann regiert der Gatsch. Exotische Fauna ist allerdings Mangelware. Ein paar braune Vögel sind in etwa so spannend wie die Spatzen im Außenbereich eines Mäc Donalds, wenn ich großherzig ein paar Fritten ausgebe. Keine taufeuchten Leoparden oder
wenigstens Nasenbären lassen sich blicken, dieser Wald ist eher für Ornithologen oder herzlose Vogelhändler interessant. Doch selbst hier merken die wenigen Bewohner des Waldes meine indianische Verbundenheit mit ihnen und dem Kosmos überhaupt. Ein Kolibri brummt durch seine gewaltige Motorumdrehungsflatterzahl zuerst unbeteiligt herum und bleibt dann keinen halben Meter vor mir für ein Weilchen auf Augenhöhe in der Luft stehen. Was will das Viech? Telepathische
Zwiesprache vielleicht oder möchte mir der Vogel einen weisen Rat fürs Leben mitgeben? Es wird wohl eher meine weiße Sonnenbrille sein, die er für eine Orchideenblüte hält. Immer weiter kämpfen wir uns durch den Dreck, werden dazwischen mit schönem Ausblick auf den Bilderbuchvulkan El Arenal belohnt, während uns langsam Schwimmhäute und Froschzungen auf den mittlerweile mit Flechten übersäten Körpern wachsen.
Giftgrün schimmernde Käfer, ein paar Tausendfüßler, die es auch in diesem schwierigen Terrain schaffen, nicht über ihre eigenen Füße zu stolpern. Tierischer Höhepunkt eine vielleicht vier oder fünf Zentimeter große Gottesanbeterin, perfekt getarnt als ein Büschel Flechte, erspäht wieder von der anmutig durch den Wald pirschenden, unbefleckten Gefährtin. Dreck perlt an ihr ab wie an einem modernen Klo mit Antihaftbeschichtung.
Drei Schweizer im Geländewagen nehmen uns mit retour ins Dorf, das ist standesgemäßer als mit den Öffis.
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